Helm vs. Kustomize: Vergleich und Strategie für Kubernetes

Helm vs. Kustomize: Welches Tool passt zu deiner Kubernetes-Strategie?

Kurzantwort / Snippet

Helm liefert dir komplette Pakete, mit denen du in Minuten eine App im Cluster laufen hast. Kustomize ist flexibler: Du definierst deine eigenen Patches und baust damit Strukturen, die auch in komplexen Projekten nicht zusammenbrechen. Helm steht für Tempo und Community-Support, Kustomize für Kontrolle und saubere Wartbarkeit.

Framework / Denkmodell

Zwei Tools, zwei Philosophien:

  • Ansatz: Helm ist wie ein App-Store für Kubernetes. Charts enthalten alles, was eine Software braucht – von Deployments über Services bis hin zu ConfigMaps. Kustomize dagegen patcht YAML-Dateien gezielt. Du behältst die Hoheit über jede einzelne Ressource.
  • Komplexität: Mit Helm bist du extrem schnell produktiv. Ein helm install prometheus und dein Monitoring steht. Mit Kustomize brauchst du anfangs mehr Handarbeit, sparst dir aber später stundenlange Fehlersuche in undurchsichtigen Values-Dateien.\
  • Use Cases: Helm punktet bei Standardsoftware und Proof-of-Concepts. Kustomize ist das Tool der Wahl, wenn dein Projekt viele Umgebungen, Abhängigkeiten und Sonderanforderungen hat.

Story / Kontext

Beispiel aus der Praxis: Ein Kunde will Prometheus und Grafana einführen. Mit Helm dauert das keine 15 Minuten. Chart aus dem offiziellen Repo ziehen, helm install, fertig. Alle Standardwerte passen für den Start.

Ein halbes Jahr später sieht die Welt anders aus. Drei Stages (Dev, Test, Prod), dazu jede Menge Zusatzregeln: eigene Storage-Klassen, unterschiedliche RBACs, Labels für Cost-Tracking. Jetzt verbringst du mit Helm mehr Zeit damit, in den Values-Dateien zu jonglieren, als inhaltlich zu arbeiten. Genau hier kommt Kustomize ins Spiel: Du patchst die Basemanifeste und legst Overlays für jede Umgebung an. Alles bleibt transparent, versionierbar und CI/CD-fähig.

Anwendungsbeispiele / Vergleich

SituationHelm passt besserKustomize passt besser
Standard-App deployen✓ Offizielle oder Community-Charts nutzen
Individuelle Unternehmens-Policies✓ einfache Anpassung mit Overlays und Patches
Team mit wenig Kubernetes-Erfahrung✓ schneller Einstieg, wenig Schreibarbeit
GitOps-Workflow (ArgoCD, Flux)✓ perfekt integriert, arbeitet direkt auf YAML
Kurzer Prototyp oder Hackathon✓ Chart installieren und loslegen
Mehrere Umgebungen mit Abweichungen✓ strukturierte Trennung durch Overlays

Handlungsempfehlung

  • Wenn du schnell loslegen willst, setz auf Helm. Charts sind sofort einsatzbereit, du profitierst von riesigem Community-Support.
  • Wenn du langfristig wartbare Deployments brauchst, führt kein Weg an Kustomize vorbei. Saubere Trennung von Base und Overlays macht deine Infrastruktur berechenbarer.
  • Kombination: Viele Teams fahren zweigleisig. Sie nutzen Helm, um Standard-Apps wie Nginx oder Prometheus zu installieren, und Kustomize, um eigene Anwendungen über Jahre sauber zu pflegen.

Vertrauen / Social Proof

In meinen Trainings sehe ich immer wieder denselben Verlauf: Teams starten mit Helm, weil es schnell Ergebnisse liefert. Nach ein paar Monaten merken sie, dass die Flexibilität fehlt. Dann kommt Kustomize dazu – und plötzlich passt die Strategie. Firmen wie BVG oder Bundesdruckerei haben genau diesen Weg genommen und fahren heute stabil zweigleisig.

FAQ

Kann ich Helm und Kustomize kombinieren? Ja. Du kannst ein Helm-Chart rendern (helm template) und die YAMLs danach mit Kustomize weiterbearbeiten. So verbindest du das Beste aus beiden Welten.

Was ist für Einsteiger einfacher? Ganz klar: Helm. Ein Befehl, und du siehst sofort Ergebnisse. Ideal, um Erfolge zu haben, bevor die Geduld weg ist.

Wann lohnt sich Kustomize? Sobald du mehr als zwei Umgebungen pflegst oder Compliance-Vorgaben umsetzen musst. Kustomize macht Änderungen nachvollziehbar und reduziert Chaos in Values-Dateien.

Frisst Kustomize mehr Zeit? Am Anfang ja, weil du YAMLs und Patches sauber schreiben musst. Auf Dauer sparst du aber enorm, weil alles klar und strukturiert für jedes Environment ist. Values-Dateien suchst.

Fazit

Am Ende ist es keine Glaubensfrage. Beide Tools haben ihren Platz – die Kunst liegt darin, die richtige Kombination für dein Projekt zu finden. Wenn du nicht nur „irgendwie" deployen willst, sondern eine Strategie suchst, die auch in einem Jahr noch trägt: Lass uns deine

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